Aufgrund einer Entscheidung des Verbandes am grünen Tisch wurde die Herrenmannschaft der TSG Bruchsal Hockeyabteilung in der Saison 2012/2013 in der 3. Verbandsliga platziert, was sportlich einen Aufstieg bedeutete. Durch die Gruppenzusammensetzung und den Erfahrungen der letzten Jahre, dass die zweiten und dritten Mannschaften immer wieder mit höherklassigen Spieler verstärkt werden, konnte als Ziel nur der Klassenerhalt ausgegeben werden. Letztendlich wurde es eine Saison, die einer Achterbahn fahrt glich – mit vielen Auf und Abs.
Das Team bestand zum einen aus erfahreneren Herrenspielern, die bereits seit einigen Jahren den Stamm der Mannschaft bilden. Darüber hinaus wurden eine Reihe junger Nachwuchsspieler eingesetzt, die zum Teil in ihre erste komplette Saison bei den Herren gingen. Somit wurde eine gute Mischung von gestandenen und aufstrebenden Spielern ins Rennen geschickt. Angeführt wurde die Truppe von Trainer Holger H., der nicht nur immer wieder sein Können als gewiefter Taktiker und Dauermotivator unter Beweis stellen musste, sondern auch abseits des Platzes mit klugen Worten die Mannschaft zu lenken wusste.
Bevor die ersten Ligaspiele bestritten wurden, konnte bereits ein vielversprechendes Erfolgserlebnis gefeiert werden. Wie jedes Jahr fuhr ein Teil der Spieler zum Wies’n Cup nach München, um sich auf die Saison vorzubereiten. 2012 konnte der Pokal bzw. Maßkrug für den Turniersieg mit zurück nach Bruchsal gebracht werden! Trotz dieser Extra-Motivation verlief der Start in die Saison mehr als unglücklich. Nach vier Spielen standen 0 Punkte zu Buche, zumal zwei 0:1 Heimniederlagen nicht nur unverdient waren, sondern auch mit einer konsequenteren Chancenverwertung vermeidbar gewesen wären. Dies sollte sich im weiteren Verlauf der Saison als das größte Manko herausstellen. Mit diesen 0 Punkten ging es dann auch in die „Winterpause“.
Für die Spiele in der Halle wurden zwei Mannschaften gemeldet, wobei Herren I überwiegend aus dem Mannschaftsstamm bestand. Die Jugend bildete die Herren II mit tatkräftiger Unterstützung der Senioren Volker B. und Jürgen L.. Selbst der Trainer nahm den Schläger noch einmal selbst in die Hand, um die jungen Spieler auf dem Platz persönlich zu führen. Zusätzlich wurde versucht dem Nachwuchs möglichst viel Einsatzzeit bei der Ersten zu verschaffen. Die Herren I landeten am Ende der Hallensaison ungefährdet im Mittelfeld, wobei sich Spieltage mit voller Punktzahl als auch mit 0 Punkten abwechselten. Die Spieler der zweiten Mannschaft mussten vor allem zu Beginn Lehrgeld zahlen. Diese steigerten sich aber von Spiel zu Spiel, sodass letztendlich auch einige Erfolgserlebnisse gefeiert werden konnten.
Nach der Hallenrunde wurde es nun auch auf dem Feld endlich Zeit den ersten Punkt zu holen. Dies gelang mit Bravour! Unbeeindruckt der Tatsache, dass das Team abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz stand, wurden aus den nächsten vier Spielen ganze 10 Punkte geholt, was die Ausgangslage für den Rest der Saison drastisch verbesserte. Insbesondere kämpferisch wusste die Mannschaft zu überzeugen, aber auch spielerisch kamen die Zuschauer auf ihre Kosten. Wohl einige Jahre in Erinnerung bleiben wird der 3:2 Auswärtssieg gegen den direkten Konkurrenten aus Ulm, der mit unbändigem Willen erzwungen wurde. Drei Punkte aus den letzten Spielen reichten aus, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern. Dazu wurde der damalige Tabellenführer und spätere Aufsteiger aus Bietigheim zu Hause mit 3:0 geschlagen. Dadurch wurde ein Entscheidungsspiel auf dem Naturrasen von Villingen vermieden.
Die Mannschaft konnte vor allem durch ihren Kampfgeist gegen zumeist technisch und spielerisch bessere Gegner überzeugen, aber auch schöne Tore konnten bejubelt werden. Es lässt sich feststellen, dass die Herren an einem schlechten Tag gegen jeden Ligakonkurrenten verlieren aber ein einem guten Tag auch gegen jeden gewinnen können. Des Weiteren ist die Integration der Jugendspieler positiv hervorzuheben, die im Lauf der Saison immer mehr Verantwortung übernahmen und übernehmen mussten. Für die nächste Saison gilt es diesen Weg weiterzugehen. Dazu gehört aber auch eine konsequentere und regelmäßigere Trainingsbeteiligung! Wenn die Stärken weiter ausgebaut und die Schwächen (Tore!) beseitigt werden, wird der Weg sportlich nach oben führen! Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.
Zum Abschluss möchte ich noch ein paar persönliche Worte verlieren. Für mich war es die dritte und letzte Saison innerhalb dieser Mannschaft. Ich werde wohl erst einmal meinen Hockeyschläger an den Nagel hängen und meine Karriere beenden, falls ich mich nicht doch noch als Eislauftalent hervortue und zum Eishockey wechsle. Was bleibt nach drei Jahren? Neben den sportlichen Erfolgen und Tiefschlägen vor allem der Teamgeist! Auch wenn es einmal sportlich nicht so läuft und es ein wenig lauter wird auf dem Platz, steht doch immer der Spaß im Vordergrund; nicht zuletzt bei Turnierfahrten und gemeinsamen Feten. Spätestens beim Bier nach dem Spiel ist alles vergessen und der Spaß geht erst so richtig los! Ich denke, ihr bekommt die nächste Saison auch ohne mich hin, und wenn ich Pfingsten einmal nichts zu tun habe, weiß ich ja, wo die Party abgeht. Bis bald!