Am Samstag, 16 Uhr, erfolgte der Anpfiff zum ersten Heimspiel der Bruchsaler Hockeyherren nach dem Aufstieg in die Oberliga BW. Zu Gast kam ausgerechnet der SSV Ulm, dem in der Saison zuvor der Aufstieg in die Regionalliga nur durch eine juristische Hängepartie verwehrt werden konnte.
Der hochfavorisierte Tabellenführer reiste mit drei Siegen im Gepäck in die Barockstadt an, während der Aufsteiger aus Bruchsal nach den Begegnungen in Freiburg und Karlsruhe nur einen Zähler in der Tabelle aufzuweisen hatte.
Der SSV Ulm übernahm von Beginn an das Spielgeschehen und setzte die Bruchsaler Hintermannschaft beständig unter Druck. Allen voran die Bruchsaler Außenverteidiger, Martin Pees und Mattia Podobnik, gelangen es, die maßgeblich über die Flügel angreifenden Donaustädter abzufangen und der Bruchsaler Hintermannschaft in der Anfangsphase Stabilität zu verleihen.
Die Hausherren schafften es im ersten Viertel selten, gegen die spielstarken Ulmer für Entlastung zu sorgen. Trotzdem gelang es Philip Rügner, gerade als die Überlegenheit der Ulmer am höchsten war, nach einem langen Zuspiel von Mattia Podobnik in der 7. Spielminute in den Ulmer Schusskreis vorzudringen und mit viel Übersicht den freistehenden Noah Held zu bedienen, welcher mit einem satten Volley den überraschenden Führungstreffer für die Hausherren markierte. Das Führungstor zeigte sich als Wirkungstreffer und in der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Teams.
Während bis dahin die Strafecken des SSV Ulm von der Bruchsaler Hintermannschaft entschärft werden konnten, ließ der Bruchsaler Eckenschütze, Luca Podobnik, in der 13. Spielminute seinem Gegenüber keine Chance und stellte den Spielstand mit einem gezielten Schlenzball auf 2:0. Kurz vor Ende des ersten Viertels nutzten die Domstädter dann doch einen Fehler in der Zuordnung der Bruchsaler Verteidigungsriege und netzten einen strammen Schuss vom Schusskreisrand unhaltbar in die lange Ecke ein.
Im zweiten Viertel erhöhte der SSV Ulm den Druck, sodass das Spiel sich nahezu ausschließlich vor dem Schusskreis der TSG Bruchsal abspielte. Trotzdem sorgte wieder ein Konter im eigenen Stadion, bei dem Luca Podobnik mit einem Hebeball über 30 Meter quer über den Schusskreis sehenswert seinen Sturmpartner, Noah Held, bediente, der diesen kopfüber herunterpflückte und mit seinem zweiten Volleyschuss am Tage zur 3:1 Führung vollendete. In der hart umkämpften Begegnung setzten die spielstarken Ulmer das Anrennen auf das Bruchsaler Tor fort. In dieser Spielphase stand vor allem die Bruchsaler Innenverteidigung um Alexander Grauer und Tom Poppe im Dauerfokus, welche sich im Bruchsaler Schusskreis pausenlos im Zweikampf befanden. Die Angriffsbemühungen, welche die Hintermannschaft nicht verhindern konnte, entschärfte der starke Bruchsaler Keeper, Simon Hochscheidt, wenn sie nicht gerade zu einigen weiteren Strafecken führten. Letztlich gelang es den Ulmern durch eine Strafecke zum 3:2 zu verkürzen.
Obgleich es der TSG Bruchsal mit Beginn der zweiten Hälfte allmählich gelang, sich vermehrt Spielanteile im Mittelfeld zu verschaffen, führten zwei stark vorgetragene Strafecken des SSV Ulm im dritten Viertel zu einem 3:4 Rückstand. Der Entschlossenheit der Bruchsaler Hockeyherren an diesem Tage zu verdanken, erspielte sich die TSG Bruchsal unmittelbar nach diesem Rückstand nun aber mehrere eigene Angriffsaktionen, wovon Luca Podobnik eine nach Dribbling durch das Ulmer Viertel per argentinischer Rückhand zum 4:4 im Ulmer Tor versenken konnte. Das unterhaltssame und hart umkämpfte Spiel entwickelte sich spätestens zu einem Spektakel, als Philip Rügner zum 5:4 für die TSG Bruchsal einschob und die Referees, die das Spiel insgesamt tadellos leiteten, das Tor wegen eines vorausgegangenen Fußspiels zuvor abpfiffen und stattdessen auf Siebenmeter für die Hausherren entschieden. Der an diesem Tag hervorragend aufspielende Mannschaftskapitän und Abwehrchef der Bruchsaler übernahm die Verantwortung; verpasste jedoch das gegnerische Tor nur knapp. In dieser hektischen Schlussphase erspielte sich der SSV Ulm noch vier weitere Strafecken, welche allesamt vom hervorragenden Bruchsaler Schlussmann, Simon Hochscheidt, entschärft werden konnten.
Nach einem hochklassigen, hitzigen, aber immer fairen Spiel standen 8 Tore, 4 grüne Karten und die Erkenntnis fest, dass die TSG Bruchsal eine sehenswerte oberligareife Leistung vor der gewohnt bundesligareifen Bruchsaler Kulisse auf den Platz brachte, welche Lust auf das nächste Heimspiel am 19.10.2024, 16 Uhr, gegen den HC Konstanz macht.
Autor: Holger Heckmann