Die leergefegte Bruchsaler Innenstadt des 24.01.2020 wies auf Bruchsals größtes Sportevent des neuen Jahrzehnts hin. Seismografische Messungen kündigten den Ansturm einer Vielzahl hockeybesessener Fans an.
Die vom Stuttgarter Architekturbüro Behnisch und Partner geplante GBZ-Halle erzitterte in all ihren expressiven, expressionistischen und postmodernen Elementen. Staub, Schweiß und Pyrotechnik trübten den Blick auf das Spielfeld.
Die familiär geführte Turnierleitung erkannte vollkommen zurecht zwei zukünftige Erstligisten auf dem hellblau schimmernden Linoleumboden. Ein lautes „Induschigdalla Bim Heu“ und ein zaghafter Pfiff ertönten. Sofort peitschte der Ball zwischen den hölzernen Banden über den Hallenboden. Die in blutgetränkten Trikots gekleidete ETSV Offenburg lehrte den jungen 1. Herren der Barockstadt den schnellen Sport. Das schnelle 0:2 bis zur 25. Minute stieß auf Empören auf den Rängen der B-Town Ultras. In Vertretung des Gottgesanten JMW, donnerte CE 17 die rote Kugel in das grüne Netz. Motivation durchströmte die Weißen, Fank sah sich in der Verantwortung die Aufholjagd fortzusetzen und bat darauf den gegnerischen Torhüter, hinter sich zu greifen. Die zwischenzeitliche Dominanz zwang Offenburg in die Defensive und stellte Bruchsal dadurch vor den Gordischen Knoten der Defensivtaktik. Durch Spielintelligenz und ein wenig Glück führten Schönig und Ernstberger Bruchsal zum 4:2.
Das Gefühl des sicheren Sieges der Bruchsaler nutze Offenburg zum Versuch der Aufholjagd, das 4:3 konnte sich die Mannschaft in den roten Trikots sichern. Auf der Uhr liefen die letzten Sekunden, der Sieg schien erneut sicher, doch wirklich sicher war nur der Pfiff zur Strafecke in den letzten Sekunden. Die Ränge erstarrten und schauten gespannt auf die Bruchsaler Spielhälfte. Im Moment des Schusses zog ein Raunen durch den Glaspalast, die Kugel flog in Richtung Tor und prallte am Schläger des Oliver Kahns des Hockeysports ab. Zwölf junge Männer atmeten auf und konnten den ersten Heimsieg des Tages feiern.
Ein lautes „Induschigdalla Bim Heu“ übertönte die Fangesänge und leitete das zweite Spiel der Bruchsaler Herren ein. Erneut stehen die 1. Herren einer roten Macht gegenüber, den erfahrenen Herren des erstligisten TSV Mannheim. Die vorangegangen Spiele stecken den beiden Mannschaften in den Knochen und die erste Hälfte des ersten Spiels steht den Bruchsaler Herren ins Gesicht geschrieben. Doch für Nervosität und mangeldes Selbstvertrauen lies Erfolgstrainer S. Held kein Platz in seiner Ansprache. Fank und N. Held nahmen sich vor allem das Selbstvertrauen zu Herzen und generierten durch herausragende Solos wenig Chancen. Auch in diesem Spiel war in der ersten Hälfte vor allem eine Taktik erfolgreich, die des TSV Mannheim. „Kurzes Passspiel, eine altbekannte Taktik dazu ein schlechter Torhüter war das Rezept für die frühe Führung.“ so der Spielführer des TSV im Anschluss des Spiels. Clevere Spielerwechsel, zuerst durch Trainer S. Held aka. Quique Setién und anschließend durch den Schiedsrichter, ermöglichten eine Sensation der Hockeygeschichte. T. Poppe leitete aus bisher ungeklärten Umständen die Aufholjagd der 1. Herren aus Bruchsal ein. Der Führungstreffer durch N. Held folgte rasch. Ein sicherer Sieg kam den agilen Bruchsalern wohl nicht in den Sinn, nach unvorsichtiger Spielweise durch Fank und N. Held hielten sich nur noch 4 Bruchsaler zwischen den Banden auf. Beide Nationalnachwuchsspieler betonten anschließend im Interview, dass sie ihr Fehlverhalten nur durch falschen Ehrgeiz entstanden und keine Wiederholung geplant sei.
Die Zitterpartie in den Minuten der Unterzahl konnten die Bruchsaler Herren dank erfahrener Abwehrspieler souverän beschreiten. Trotz vollzähliger Bruchsaler Mannschaft wichen die erfahrenen Herren aus Mannheim nicht zurück. Ein Anschlusstreffer trieb endlich die nötige Spannung in den Fanblock. Das hohe Spielniveau beider Seiten und der hochwertige Pfiff von der Bande verlangten gerade den jungen Bruchsalern eine bisher unbekannte Sicherheit auf dem Platz ab. In den letzten Sekunden erlöste das Multitool-Talent H. Schönig durch seinen Treffer 4000 Zuschauer und eine Bruchsaler Herrenmannschaft.