Am Ende lugten sogar einige blaue Flecken aus dem grauen Wolkenvorhang. Vielleicht, um den Innenminister Rech beim Siebenmeterschießen zu erleben. Vielleicht aber auch, um zu sehen, wie Jugendkeeper Sören die Schlenzversuche der Prominenz aus Politik und Sport reihenweise entschärfte. Auch Bruchsals Bürgermeister Ulli Hockenberger scheiterte an Sören, was aber dessen Freude, über den die neue Kunstrasen-Anlage nicht schmälerte. „So schön kann Grün sein“, sagte der CDU-Mann mit Blick aufs Gelände. Unter den weiteren Siebenmeter-Schützen war auch Walfried Hambsch vom Badischen Sportbund Nord, der den Kunstrasen-Bau mit 60.000 Euro bezuschusste, und Bruchsals OB i.R. Bernd Doll, der die Initiative über viele Jahre begleitete.
Frankenthal-Coach: „Ihr habt ein richtig schöne Anlage.“
Die TSG Bruchsal hat seine neue Kunstrasen-Anlage standesgemäß eröffnet: Knapp 250 Zuschauer kamen am 27. März zur Eröffnungsfeier und erlebten, was zum letzten Mal vor mehr als 20 Jahren Realität gewesen sein dürfte: Ein Hockeyspiel auf dem ehemals roten Ascheplatz unterhalb der TSG-Gaststätte. Bevor der amtierende Deutsche Hallenhockey-Meister Mannheim gegen die TG Frankenthal zum Testspiel antrat, standen viele Dankeschöns: Das der Sportlichen Leiterin Cornelia Kolb, die von der langen Erarbeitungsphase des Kunstrasen erzählte. Das von Friedbert Hug, der auf zwei Jahrzehnte Überzeugungsarbeit zurückblickte. Das von Frankenthal-Coach Frank Schlageter, der sich mit einem signierten Hockeyschläger für die Einladung bedankte und gleichzeitig bekannte: „Ihr habt ein richtig schöne Anlage.“
Mit dem Kunstrasen, das wurde an diesem Tag deutlich, hat die TSG einen großen Schritt gemacht hin zu einer modernen Infraktstruktur. Viele Besucher äußerten sich begeistert über die Atmosphäre auf dem neugestalteten Gelände. Der Blick von der Terrasse der Gaststätte war jahrelang geprägt durch den unschönen roten Ascheplatz – das Gelände lag brach. Nun feierten Jugendspieler, Alt-Hockeyler und Ehrengäste die Einweihung einer vielseitig nutzbaren Allwetter-Anlage, die nicht nur die Hockeyabteilung ein großes Stück nach vorne bringen wird.
Im Testspiel der beiden Bundesligisten ließ der Deutsche Hallenmeister Mannheim nichts anbrennen. Nach dem frühen Führungstor durch Nicolas Emmerling dominierte der MHC die Startphase. Eine Prochazka-Ecke kurz vor der Halbzeit schraubte das Ergebnis auf 2:0. Im zweiten Durchgang blieb Frankenthal lediglich über Konter gefährlich. Fabian Zilg, mit Rot-Weiß Köln im vergangenen Jahr Deutscher Meister, vergab den aussichtsreichsten, als er Tobias Walter im MHC-Tor schon überwunden hatte, dann aber knapp verzog. Am Ende legte Mannheim noch mal zu und kam durch Maximilian Schulz-Linkholt und zweimal Fabian Pehlke zu einem souveränen 5:0-Sieg.
Tore:
1:0 Nicolas Emmerling (KE, 2.)
2:0 Tomas Prochazka (KE, 15.)
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3:0 Maximilian Schulz-Linkholt (45.)
4:0 Fabian Pehlke (62.)
5:0 Fabian Pehlke (65.)